Tantramassagen umfassen auch die Massage der Geschlechtsorgane, in dem Fall genannt:
Yoni- und Lingammassage
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Ich verwende dabei gerne die Sanskritbegriffe „Yoni“ und „Lingam“, weil sie neutral und unbelastet sind und viele landläufige deutsche Begriffe entweder klinisch, vulgär oder verniedlichend klingen.
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Im Eifer des Gefechts ist „Schwanz“ oder „Rute“ natürlich auch geil
und das Wort „Penis“ ist immer noch besser wie „Vagina“, aber mit fehlt dabei einfach ein Wort für den göttlichen Respekt, die (wie ich finde) den Genitalien auch entgegen gebracht werden sollten. Wir sind z.B. alle duch dieses „Yonitor“ in die Welt gekommen und mich wundert immer wieder, das gerade diesem Raum voller Wunder in Religion und Spiritualität so wenig Respekt entgegen gebracht wird.
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Außerdem wird mit diesen Begriffen weit mehr wie den Penis oder die Vagina gemeint, es umfasst dabei den ganzen genitalen Bereich, in dem Fall also auch Hoden, Dammbereich und Prostata.
In einigen östlichen Behandlungs- und Massagetechniken des Taoismus ist die Einbeziehung des Genitalbereiches üblich, aber mehr unter gesundheitlichen Aspekten. Der Lingam und auch die Yoni haben ähnlich viele Akupunkturpunkte wie die Füße. Beim genitalen Akt sitzen sie genau aufeinander und stimulieren sich, wir „reparieren“ und quasi gegenseitig… 
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Joseph Kramer und Annie Sprinkle entwickelten aus dem taoistischen Wissen eine eigenständige Massageformen. Der in Amerika (St. Louis, Missouri) geborene Joe Kramer studierte Mathematik, Philosophie und Theologie und besuchte verschiedene Massageschulen. Er setzte sich für die Rechte von Homosexuellen ein und beschäftigte sich mit Taoismus und Tantra, besonders interessierten ihn auch Akupressur, Rebirthing und das Werk von Wilhelm Reich. 1984 gründete er in Oakland, Kalifornien, die Body Electric School für Massage und 1993 das EroSpirit Research Institute.
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Annie Sprinkle (eigentlich Ellen Steinberg, geboren 1954 in Philadelphia) ist eine in den USA bekannte, etwas schrille Künstlerin, Prostituierte, Fernsehmoderatorin, Herausgeberin und eine Freundin von Joe Kramer.
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In beider Forschung flossen außerdem auch Einflüsse aus Bioenergetik und Sexualtherapie mit ein. Forscher fanden Mitte des vorigen Jahrhunderts heraus (siehe Wilhelm Reich u.a.), dass unverarbeitete Erfahrungen als Muskelspannungen im Körper gespeichert bleiben und uns hindern können, natürliche und schmerzfreie Körperhaltungen zu entwickeln, frei zu atmen und damit den Körper mit Sauerstoff zu versorgen, Gefühle bewusster wahrzunehmen – kurzum gesund zu bleiben.
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Kramer und Sprinkle kamen zu dem Schluss, dass auch das Gewebe der Genitalien Speicherplatz ist für Traumen und Verletzungen ist, so dass diese Massageform als „Genitale Heilungsmassage“ bezeichnet wird.
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Desweiteren haben auch die Genitalbereiche des Mannes und der Frau Reflexzonen, ähnlich wie bei Füßen, Händen oder Ohren, deren Stimulierung über ein Netzwerk von Energiebahnen eine magisch anmutende »Fernwirkung« auf den gesamten Organismus zur Folge hat. Ein weiterer Aspekt dient dazu, das Spektrum sexuellen Erlebens zu erweitern. Die Massage lockert die Beckenbodenmuskeln, was zu mehr Beweglichkeit beim Liebesspiel führt.
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Du kannst sich ganz dem Fühlen hingeben, ohne Leistungsdruck und ohne Erwartungen erfüllen zu müssen. Durch die kunstvolle Abfolge bestimmter Griffe und Ausstreichungen, die beim Geschlechtsverkehr so nicht möglich sind, erfährst du herr-lichste Wonnen und eine tiefe Lust.
Wenn jemand mit diesen Gefühlen angenommen wird, schafft das eine innige Verbindung zur eigenen Seele und auch viel Vertrauen zum massierenden Part. Dies erweitert wiederum das Spektrum für das spirituelle Erleben im Tantra. Eins zu sein mit sich selbst, geliebt, geehrt und verbunden zu sein öffnet das Tor zum „Göttlichen“. Die Lebensenergie (auch Kundalini-Energie genannt) kann wieder fließen und du kommst ganz an bei dir.
Und das auch noch noch mit ganz viel Lust und Freude dabei…
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