Sexualbegleitung, Massage und andere Sinnlichkeiten für Menschen mit Behinderungen

Sexualbegleitung, Massage und andere Sinnlichkeiten für Menschen mit körperlichen, geistigen, psychischen oder seelischen Behinderungen, großer Schüchternheit, Absolute Beginner, hohem Alter, schweren Krankheiten oder anderen Beeinträchtigungen in München, Landshut und Umgebung und in Freiburg.

(Empower-Sexualbegleitung ISBB®)

 

weitere Fragen und Antworten hier:

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Herz-liche, hingebungsvolle, achtsame, kraftvolle

und verspielte tantrische Massagen und andere liebevolle Begegnungen…

 

Kuscheln, Wärme, Geborgenheit, Erotik, gegenseitiges Ausziehen und Berühren am ganzen Körper, erforschen, ergründen, aufregende und erregende Sinnes-Reize genießen und teilen…

 

Eine Reise in deine Sinne… lass dich verführen in die Magie deines Körpers, tiefes Ankommen im jetzigen Moment… Sexualität, Sinnlichkeit, Genuss pur.

 

Ich möchte dich liebe- und respektvoll auf diesem Weg begleiten, deinen Körper mit allen seinen Möglichkeiten, Empfindungen und Bedürfnissen, mit all seiner Schönheit und Einzigartigkeit kennen und lieben zu lernen.

 

Wenn du noch unberührt und unerfahren bist, kann ich dich aufmerksam und humorvoll in die Sexualität einführen.

 

Ich kann dabei für dich so eine Art Übungsfrau sein. Mit mir kannst du probieren, erforschen und herausfinden, was du gerne magst.

 

Und ich kann dir zeigen, was und wie eine Frau es mag, wie sie berührt und verführt werden möchte. Du hast du Möglichkeit zu üben, wie du ihr Lust und Freude schenkst.

 

Mehr auch unter BerührungsCoaching oder SexualCoaching mit therapeutischen Tools

Mein Angebot richtet sich an Frauen und Männer, mit körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigung jeglichen Alters, die auf der Suche nach tiefer Berührbarkeit sind oder ihre ganz eigenen sexuellen Ausdrucks- und Empfindungsmöglichkeiten erforschen und erleben möchten.

 

Dazu gehören für mich nicht nur Menschen mit Behinderung. Auch extrem schüchterne Menschen, Menschen, die sich nach Mißbrauchserfahrungen langsam wieder ihrem Körper annähern möchten, alte Menschen, Menschen die vorm Tod stehen oder standen und ähnliches.

 

Ich kann dich auch darin begleiten, ein besser, erfahrener Liebhaber zu werden, mehr über das andere oder das eigene Geschlecht zu lernen und praktisch zu erfahren. Siehe auch unter

 

BerührungsCoaching, SexualCoaching , Arbeit mit Absolut Beginners und Mini-Workshop-Yonimassage

 

Auch begleite ich gerne eingeschränkte Paare in ihrer sinnlich-sexuellen Begegnung, um Sexualität einfacher möglich zu machen, mit Sexualassistenz.

 

Körperliche Nähe, so wie ich sie anbiete, kann von bloßer anteilnehmender Anwesenheit und Nähe, über stilles Umarmen, Halten, sinnliche Spielereien, Tanz und Erforschung, Ganzkörpermassage, gegenseitige Berührungen, Erforschungen, Bondage bis zum Geschlechtsverkehr alles Mögliche beinhalten. 

 

Allerdings ist das letztere eine Frage der Entwicklung der Begegnung und kann nicht einfach so erwartet und gebucht werden. Ich schließe es in der Begegnung nicht aus, da ich weiß, wie wichtig für viele beeinträchtige, Menschen es ist, genau diese Erfahrung endlich mal in liebevoller Atmosphäre machen zu können.

 

Aber ich kann dies aus gesellschaftlichen und rechtliche Gründen nicht in meinen Räumlichkeiten anbieten und würde es auch nie bei einer Erstbegegnung in Betracht ziehen. Es ist eine Frage der Entwicklung, die in der Begegnung zwischen uns stattfindet.

Sollte es bei deiner Anfrage Bedingung sein, kommen wir möglicherweise nicht gut zusammen. Auch Anfragen nach einem Treffen mit lecken/blasen/vöglen machen mich nicht an und ich fühle mich auch nicht verpflichtet sie zu beantworten, nur weil jemand im Rollstuhl oder behindert ist. Auch behinderte Menschen dürfen sich bitte respektvoll mit gegenüber benehmen. Leider muss ich das erwähnen, da es hin und wieder vorkommt, dass von mir erwartet wird, dass ich das hinnehme, weil es mein Job ist.

 

Alles braucht seine Zeit… auch das Kennenlernen zweier Körper, zweier Menschen. Ich möchte weder aus Mitleid, noch weil es so gebucht wird, mit jemandem schlafen!

Viel eher, weil ich jemanden mag, berührt bin, aus Neugierde, Freude oder Lust. Das lässt sich nicht bestellen… Es entsteht, wenn man sich wirklich aufeinander einlässt.

Ich bitte das zu beachten und zu respektieren.
Gebucht wird in der Sexualbegleitung oder Assistenz also nicht die Handlung, sondern die Zeit, die wir gemeinsam verbringen. Und ich begegne dir als ganz normale Frau in Augenhöhe, weder als Mutter Theresa der Sexualität noch als immergeiles Lustobjekt…

 

Eine Sexualbegleitung hat für mich oft auch einen „therapeutischen“ Kontext, auch wenn ich „Therapie“ niemandem aufdrängeln mag. Ich weiß, dass viele behindere Menschen keine guten Erfahrungen mit unfreiwillgen therapeutischen Interventionen gemacht haben, da sowas nicht immer auf Augenhöhe geschieht. Das ist bei mir nicht der Fall. Ich schaue mir gerne mit dir gemeinsam deine sexuelle Geschichte an und versuche dem Rechnung zu tragen. Das ist es auch, was mit Begleitung gemeint ist.

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EmPowerung

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Ein wichtiger weiterer Punkt in der Sexualbegleitung ist die EmPowerung behinderter Menschen. Viele wünschen sich eine normale Sexualität wie jeder andere, eine Freundin oder einen Partner. Dabei gibt es allerdings ein paar größere Hürden zu überwinden.

 

Wenn wir mal ganz, ganz ehrlich und realistisch sind, bedarf es für einen behinderten Menschen weit mehr interessante Persönlichkeit als für einen nicht behinderten Menschen eine Beziehung zu leben. Dem müssen wir absolut klar ins Auge sehen und ich kreiere dahingehend auch keine andersgeartete Illusion. Selbst mit starker interessanter Persönlichkeit ist es nicht einfach!

 

Aber möglich. Ich kenne sogar schwerst behinderte Menschen mit regen Sexualleben und Mehrfachbeziehungen. Was das Geheimnis dafür ist, darauf gehe ich später noch ein.

 

Gerade für körperlich behinderte Menschen ist eine Beziehung mit einem anderen behinderten Menschen nicht sinnvoll. Wenn sich zwei nicht bewegen können, wird das nix mit dem Sex…. leider… oder nur sehr selten. Ich hab da leider schon viel Unglück mit der großen Liebe gesehen. Also untereinander Beziehung, eher nicht sinnvoll.

 

Bei Menschen mit mentalen Einschränkungen ist das eher möglich, wenn die Behinderung bei beiden eine Begegnung auf gleicher geistiger Ebene möglich macht. In dem Fall halte ich auch Beziehung in einer Einrichtung durchaus für sinnvoll, wenn die Einrichtung damit umgehen kann.

 

Für körperliche Behinderung, die in Beziehung sein möchte, ist aber ein gewisses Maß an Selbstständigkeit und vor allem Selbstbestimmung absolut notwendig. Keine nicht behinderte Frau interessiert sich für einen Mann, der nicht selbstbestimmt, also nicht mit 24h Assistenz lebt und sich das Leben so einrichtet, dass er am gesellschaftlichen Leben halbwegs teilnehmen kann. Auch Teilnahme in den sozialen Medien ist dafür ganz gut geeignet und die Technik macht mittlerweile viel für behinderte Menschen möglich. Eine Auseinandersetzung mit der für die Behinderung bestmöglichen Technik ist unabdingbar dafür.

 

Mitleid ist absolut unerotisch. Also wenn man als behinderter Mensch in etwas unglücklicher Sozialisierung in der Kindheit gelernt hat, über Mitleid Aufmerksamkeit zu erheischen, wird das für eine Freundin definitiv nicht funktionieren.

 

Sexualbegleitung ist freundlich, aber nicht immer nett. Viele geburts-körperbehinderte Menschen, die in Einrichtungen leben, wurden in der Kindheit überbehütet und haben nicht gelernt selbstbestimmt zu leben. Da braucht es manchmal einen Switch in eine andere Wahrnehmungs- und Bewusstseinsebene, um zu verstehen, wie das mit einer Partnerschaft funktionieren könnte.

 

Da bin ich absolut ehrlich und das ist auch manchmal frustrierend am Anfang. Körperbehinderte Menschen in Beziehung sind eigentlich immer sehr Selbst-bewusst und starke, inspirierende Persönlichkeiten. Denn sie müssen in der Lage sein, der Partnerschaft auf andere Art das zu geben, was an körperlichen Defizit im Feld ist. Oft war das eine schon in der Kindheit geförderte starke Selbstständigkeit, Intelligenz oder andere Talente. Wurde das versäumt, muss das nachgeholt werden.

 

EmPowerung bedeutet auch, diese starken Anteile herauszufinden und ins Leben zu holen. Auch dafür sehe ich mich als Begleiterin und das macht mir besondere Freude. Eine gelungene Sexualbegleitung ist, wenn sie nicht mehr notwendig ist, weil eine Partnerschaft oder Liebesbeziehung an diese Stelle getreten ist. Oft kein leichter Weg, aber er lohnt sich immer, denn auch ohne Beziehung ist das Leben oft weit lebenswürdiger, um so Selbstverantwortlicher wir leben.

 

 

Solltest du nicht aus Bayern sein, kann ich dir eventuell andere Sexualbegleiterinnen empfehlen: Sexualbegleitung vernetzt:

 

Iche zu Sexualabegleitung… aber Achtung, Plugins, Datenschutz und so!!!

andere YouTube-Videos zum Thema findest du hier,

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Wie mein Ausbilder mich beschreibt:

 

Zwischen Fesseln und Beflügeln, irgendwo da drinnen steckt Deva. Dabei ist beides doppelsinnig gemeint.

Deva beflügelt zu neuen Welten, sie tanzt Sinnlichkeit herbei, sie kichert zu Frohsinn, sie lebt Begegnungen mit einer Konsequenz, die ernsthaft erdet und zugleich beschwingt. Sie liebt das Kind in sich und die gestandene Frau.

Sie will Menschen Erfahrungen machen lassen mit Sexualität und Emanzipation. Sie lässt Menschen mit sich experimentieren, fordert sie heraus aus Begrenzungen und fängt sie auf, wenn nötig.

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Sexualbegleitung, was ist das nun eigentlich genau?

Sexualbegleitung oder auch Sexualassistenz ist ein Angebot, in dem sich Sexualbegleiterinnen und Sexualbegleiter mit Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung, schweren Krankheiten oder hohem Alter einfühlsam und sinnlich mit ihrem Körpern und Herzen begegnen können. Die Sexualbegleiterinnen und Sexualbegleiter haben dafür eine besondere Ausbildung und verpflichten sich zur Einhaltung bestimmter Qualitätsmerkmale.

In der Sexualbegleitung kann Sexualität auf vielfältige Weise erlebt werden. Der/die Behinderte/r gestaltet mit der Sexualbegleiterin gemeinsam die Begegnung.

Das kann sein: streicheln, berühren und berührt werden, miteinander nackt sein, sich und einander spüren, massieren, sexuelle Erregung und Befriedigung erleben… Beide sollen immer sagen können, was sie wollen – und was sie nicht wollen. Nur was für beide in Ordnung ist, kann erlebt werden. Für die Sexualbegleitung wird eine bestimmte Zeit vereinbart, die bezahlt wird, nicht der Inhalt der Begegnung.

 

Eine Sexualbegleiterin bietet wichtige Erfahrungen mit Erotik und Sexualität an, die behinderte Menschen anderswo noch nicht machen konnten. Diese können ihnen helfen, Selbstwertgefühl zu finden, sich geachtet, berührt und geehrt zu fühlen und sich überhaupt ganzer zu fühlen und glücklicher zu werden.

Sexualbegleitung gibt behinderten (oder nicht behinderten) Menschen die Möglichkeit, unseren Körper und ihren eigenen Körper besser kennenzulernen und Sexualität besser zu verstehen. Sexualität soll leicht und ohne Scheu, Angst und Hemmungen genossen werden.

 

Ich biete allerdings niemandem an, Sexualität in Listen abzuhandeln wie in einem Katalog. Ich kann natürlich auf spezielle Wünsche eingehen, kann vorher nie ganz genau sagen, ob es dann auch so kommt. Ich möchte, dass wir einander als Menschen begegnen, als Frau und als Mann. Dazu gehört, das auch ich manchmal unsicher bin, das ich auch sage, wenn mir etwas nicht gefällt und es zeige, wie es eventuell besser gemacht werden kann.

Dass ich auch mal nein sage, wenn ich etwas garnicht mag oder mir die Art nicht gefällt, wie etwas bei mir erreicht werden möchte.

 

Ich stehe ich nicht auf Anfragen nach lecken/blasen/vögeln, ich mag respektvolle Kommunikation. Ob behindert oder nicht behindert spielt da keine Rolle.

 

Ich will mich mit meinem Gegenüber wohlfühlen und Vertrauen können. Dazu gehört, das auch meine Grenzen und Bedürfnisse als Frau respektiert werden.

 

Ich schreibe das mittlerweile dazu, weil ich manchmal die Erfahrungen mache, das bei vielen lernbehinderten Menschen mit wenig sexuellen Möglichkeiten die Vorstellungen von Sexualität sehr stark von Pornos geprägt sind. Das ist aber nicht die Realität. Kaum eine Frau mag so angemacht oder angesprochen werden und ich auch nicht.

 

Weitere Fragen und Antworten zu diesen Themen unter den Bildern:

Ein wirklich gutes Interview von mir in der Augsburger Allgemeine

Toller Artikel von Paul Berthold, auch über den Unterschied zwischen aktiver und passiver Sexualassistenz, also sprich das, was im Vorfeld einer Buchung passieren kann. der Artikel hat mich auch noch mal sehr inspiriert…

 

Sexuelle Assistenz

 

Das Bedürfnis nach Berührung, das Gefühl begehrenswert zu sein und die Anerkennung durch körperliche Interaktion sind Gründe für die Etablierung einer sogenannten sexuellen Assistenz, die sich in Abhängigkeit ihres Settings wesentlich oder unwesentlich von Prostitution unterscheidet.

 

Mittlerweile existieren verschiedene Begrifflichkeiten und Definitionen, wie die Differenzierung von Passiver und aktiver Assistenz sowie Neologismen, wie Sexualbegleitung oder Surrogatpartnerschaft. Im Folgenden soll der Versuch einer begrifflichen Schärfung vorgenommen werden, um darauffolgend eine adäquate Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen der jeweiligen Angebote zu ermöglichen.

 

Jede „sexuelle Handlung mindestens einer Person an oder vor mindestens einer anderen unmittelbar anwesenden Person gegen Entgelt oder das Zulassen einer sexuellen Handlung an oder vor der eigenen Person gegen Entgelt“ ist nach §2 Prostituiertenschutzgesetz eine sexuelle Dienstleistung und somit Prostitution. Aktive Sexualassistenz, Sexualbegleitung sowie die Surrogatpartnerschaft gelten in diesem rechtlichen Sinn als sexuelle Dienstleistung. Weiter juristische Ausführungen zur Sexualassistenz und -begleitung v.a. auch im Kontext von Betreuungsverhältnissen finden Sie in der Expertise von pro familia in der Linkliste.

 

Diese aktive Komponente ausschließend umschreibt passive Sexualassistenz alle Maßnahmen zur Schaffung konkreter Voraussetzungen zur Verwirklichung einer selbstbestimmten Sexualität. Beginnend bei der Körperpflege, der Rasur und dem Make Up, bis hin zur Schaffung zeitlicher Freiräume und von Privatsphäre, sowie die Unterstützung und Hinführung zur Äußerung von eigenen sexuellen Bedürfnissen oder auch Sexualberatung. Weiterhin zählen Informationen über Praktiken, die Beschaffung von Materialien und Hilfsmitteln, die Besorgung von Videos sowie die Vermittlung zu Prostituierten oder Service-Diensten zur Passiven Sexualassistenz. Somit sind die Eltern, die ihr adoleszentes Kind aufklären ebenso passive Sexualassistent_innen, wie die engagierte und professionelle Fachkraft in der Behindertenhilfe, die mit einem Klienten auf seinen Wunsch einen Pornofilm ausleiht. Dabei sind die Grenzen zwischen passiver und aktiver Assistenz mitunter fließend. Bspw. das Zeigen, wie Masturbation funktionieren kann ist eindeutig passiv, aber ist die kommunikative Begleitung während der Masturbation auch eindeutig passiv?

 

Sexualassistenz und Sexualbegleitung hingegen werden von zahlreichen Autor_innen und Fachkräften oft bedeutungsgleich verwendet. Dennoch beschreiben Sie eine wesentliche Differenzierung in der Angebotsform. Grob kann konstatiert werden, dass Sexualbegleitung immer ein Angebot von aktiver Sexualassistenz darstellt. Aktive Sexualassistenz hingegen entspricht nicht immer den Überzeugungen von Sexualbegleitung. Seit 2008 bietet das Institut zur Selbst-Bestimmung Behinderter (ISBB) in Trebel die Ausbildung zur sogenannten Empower-Sexualbegleitung ISBB® an und ermöglichte somit deutschlandweit erstmalig die Professionalisierung von Sexualassistenz zu sogenannter Sexualbegleitung. Haben die Assistenzgeber_innen die, aus 4 Erotik-Workshop-Wochenenden und einem Tantra-Workshop bestehende, kostenintensive Zertifizierung zur/ zum Empower-Sexualbegleiter_in des ISBB absolviert, haben Sie das Recht, ihr Angebot als Empower-Sexualbegleitung zu bezeichnen. Der Zusatz „Empower“ soll dabei die reflexive Komponente des Angebotes mit dem Fokus auf der Befähigung zur Selbstständigkeit hervorheben. Verfügen die Assistenzgeber_innen über andere pädagogische und/ oder pflegerische Kompetenzen, als grundlegende Basisqualifikation, handelt es sich um eine professionelle Sexualassistenz. Existieren keine spezifischen Qualifikationen und darauf aufbauend kein pädagogisches Gerüst, dann sprechen wir von Prostitution. Nichtsdestotrotz ist jedes eben beschriebene aktive Angebot eine sexuelle Dienstleistung.

 

Ferner bietet Sexualbegleitung als Bestandteil auch eine reflektierte Surrogatpartnerschaft an. Übersetzt bezeichnet eine Surrogatpartnerschaft eine Ersatz-Partnerschaft und erfordert somit ein emotionales Verhältnis zwischen Kunde und Assistenzgeber_in. Der so entstehende therapeutische Ersatzpartner ersetzt den Sexualpartner temporär im Rahmen einer Sexualtherapie. Dieses Konstrukt berührt jedoch eine Fülle rechtliche Rahmenbedingungen, die bspw. eine gleichzeitige Tätigkeit als Psychotherapeut_in und Surrogat verbieten.

 

Sexualassistent_innen bezeichnen sich als Berührer_in, Nacktfalter_in, Sex-Therapeut_in, Masseur_in oder Empower-Sexualbegleiter_in ISBB®, dann jedoch nur, wenn sie die erforderliche Qualifikation absolviert haben. In der Linkliste finden Sie darüber hinaus einen Link zu einer Liste von Sexualbegleiter_innen in Deutschland. Die Inhalte und begriffliche Bezeichnung einer sexuellen Assistenz hängt also wesentlich von der jeweiligen Qualifikation der Assistenzgeber_innen ab, sowie deren Angebotsdimension. Inhalte einer Aktiven Sexualassistenz oder Sexualbegleitung können also sein: zuhören oder reden, lachen und weinen, kuscheln und sich eng aneinanderschmiegen, Körper fühlen und berühren (dürfen), Körper und Erotik erforschen und kennen lernen, Kribbeln spüren und Spannung erleben, Geschlechtsverkehr und Entspannung genießen.

 

Das Angebot der sexuellen Assistenz ist weder ausschließlich von bestimmten Geschlechtern, noch konkreter Klientel nutzbar. Nichtsdestotrotz existieren verhältnismäßig viel mehr Assistentinnen, als männliche Assistenten.

 

Die Gründe, sexuelle Assistenz in Anspruch zu nehmen sind äußerst vielfältig und zeigen, dass es sich bei Sexualassistenz oder Sexualbegleitung nicht ausschließlich um eine zweckdienliche Umbezeichnung von Prostitution handelt. In meiner bisherigen Arbeit im Umfeld der Sexualassistenz habe ich eine Fülle von Bedürfnissen erlebt, die eine sexuelle Assistenz erfordern.

 

Bisher wurden die Begrifflichkeiten v.a. im Kontext der sogenannten Behinderten- und Altenhilfe verwendet. Sexuelle Assistenz ist jedoch ein Angebot, das natürlich auch von Menschen ohne sogenannter Behinderung beansprucht werden kann. Waren Sie in Ihrer Vergangenheit bspw. sexualisierter Gewalt ausgesetzt, haben Sie Erektions- oder Ejakulationsstörungen, können Sie sich aufgrund körperlicher Behinderungen nicht selbst befriedigen oder werden Sie in der Auslebung Ihrer Sexualität von äußerlichen oder innerlichen Faktoren behindert, dann bietet Sexuelle Assistenz oder Sexualbegleitung eine professionelle und reflektierte Auseinandersetzung und Hilfestellung.

 

Auch wenn kein tatsächliches Recht auf Sexualität und somit kein Recht auf Sexuelle Assistenz existiert, stellt diese Angebotsform eine therapeutische Unterstützungsleistung dar, die sexuelle Bedürfnisse fokussiert und somit eine Form der Sicherstellung der in Artikel 2 des Deutschen Grundgesetzes angedeuteten sexuellen Selbstbestimmung darstellt.

 

Es handelt sich auch um kein ‘dem Manne inne liegendes Recht darauf, jemand weiblichen zur Verfügung gestellt zu bekommen, der alles mitmacht’, so wie es angebliche feministische Plattformen beschreiben. Reflektierte sexuelle Assistenz oder Sexualbegleitung können mannigfaltige Fehlentwicklungen oder Bedürfnislücken in der sexuellen Sozialisation sowohl des Mannes, als auch der Frau, thematisieren und dürfen nicht ausschließlich mit der Ausbeutung der Assistenzgeber in unmittelbaren Zusammenhang gebracht werden.

 

Hinsichtlich der Finanzierung existieren mittlerweile verschiedene Argumentationswege, die bspw. eine Übernahme der Kosten von Sexualbegleitung über die Krankenkasse fordern bzw. ferner wird vereinzelt sexuelle Assistenz bei Menschen, die unfallbedingt in der Auslebung Ihrer sexuellen Bedürfnisse beeinträchtigt sind, von der Pflegekasse finanziert. Gleichzeitig muss jedoch konstatiert werden, dass bspw. Menschen, die aufgrund Ihrer sogenannten Behinderung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten müssen, trotz Vollzeitbeschäftigung nicht ausreichend entlohnt werden, um eine Sexualbegleitung einzukaufen. Auf diese Weise entsteht ein ungleicher Zugang zu Sexueller Assistenz in Anbetracht der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Die Kosten für eine Stunde Sexualbegleitung variieren in Abhängigkeit der verschiedenen Kostensätze und unterschreiten selten 80,00 Euro.

 

Sexuelle Assistenz bietet also abschließend eine Angebotsform, die keiner konkreten Nutzer_innengruppe zuzuschreiben ist und im Rahmen der individuellen sexuellen Selbstbestimmung von Männern und Frauen, mit und ohne sogenannter Behinderung in Abhängigkeit Ihrer Bedürfnisse in Anspruch genommen wird. Die jeweiligen Inhalte der sexuellen Assistenz orientieren sich dabei wesentlich an den Bedürfnissen der Klienten in Wechselbeziehung mit der Angebotspalette der jeweiligen Assistenzgeber_innen, denn wie schon Kurt Tucholsky erkannte: Mit dem nackten Körper stets den Begriff der Erotik verbinden: das ist ungefähr so intelligent, wie beim Mund stets an Essen zu denken. Mit dem Mund ißt man nicht nur; man spricht auch mit dem Mund. Durch die nackte Haut atmet Mann und Frau.

 

Paul Berthold in www.pflege-deinen-schwanz.de/sexuelle-assistenz

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